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Selbsthilfe

"Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!"

In diesem Spruch liegt sicherlich viel Wahrheit, jedoch würde ich den Teil nach dem Komma, zumindest stricktechnisch, nicht überbewerten. Ich habe nirgends in der Bibel eine Stelle gefunden, in der darüber berichtet wird, daß Gott aus Stroh, oder ähnlichem, Wolle gemacht hat. Auch vermisse ich Passagen, in denen er, wenigstens in Form eines Gleichnisses, auf die Probleme beim Stricken eingeht. Gehen wir also einfach davon aus, daß wir uns selbst helfen müssen, Punkt.

Übeltäter Nadelsperrschiene

Ob alle Brother Maschinen sie haben, weiß ich nicht sicher, aber ab der KH 820 aufwärts bis zur KH 970 und bei der KH 260 und 270 ist sie vorhanden. Und hier linst sie, sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite aus der Maschine.

Nadelsperrschiene

 

Ein reines Vorhandensein reicht jedoch bei weitem nicht aus, sie sollte auch ausreichend dick sein.

 

Die Sperrschiene hat ein Schaubstoffpolster, das die Nadeln nach unten drückt. Läßt der Druck nach, sind die Nadeln nicht mehr in der richtigen Position und die Maschine verweigert den Dienst.

Ob es beim Anschlag hakt oder die Maschen im Strickbetrieb nicht mehr richtig abstricken, oft ist sie schuld daran. Auch das Stricken mit dem Doppelbett funktioniert oft nicht mehr, weil die Nadelsperrschiene vom Hauptbett defekt (platt) ist. Erste Anzeichen sind oft beim Stricken mit dem Elektroschlitten zu bemerken. Der normale Schlitten reagiert nicht ganz so empfindlich.

 

Deshalb lautet meine erste Frage oft, wenn jemand eine gebrauchte Maschine von Privat gekauft hat: Wie sieht denn die Nadelsperrschiene aus?

Sie sollte an den Seiten genauso dick sein, wie in der Mitte. Ist sie nach den ersten 5 cm extrem zusammengedrückt, muß sie genauer überprüft werden. Der Schaumstoff sollte sich nach dem Herausziehen aus der Strickmaschine nach kurzer Zeit aufrichten und man sollte einen deutlichen Widerstand spüren, wenn man ihn zusammendrückt. Ist das nicht gegeben - weg damit.

 

Man kann die Sperrschiene neu kaufen oder auch selber aufpolstern. Beim selber aufpolstern hält das Material nicht ganz so lange, dafür ist es einiges günstiger. Die Originalschienen liegen im Moment zwischen 25 und 30 Euro.

Polstert man sie selber, benötigt man einen Ersatz für den Schaumstoff. Mit fix-o-moll Schaumstoff-Dauer-Dichtung ging das ganz gut, allerdings hat Tesa jetzt das Programm geändert und das Neue ist viel zu weich, also achtet darauf, ob ihr vieleicht noch Altbestände findet. Ausweichmöglichkeit bietet Fix-o-moll  von 1 - 3,5 mm oder die Hausmarke CMI von OBI. Um das Band am Ende zu fixieren nimmt man Leukosilk, das gibts in jedem Supermarkt oder in der Apotheke.

 

Außerdem Schraubenzieher, Zange, Alkohol und Geduld.

 

Zuerst muß der alte Schaumstoff möglichst restlos entfernt werden, anschließend reinigt man die Schiene mit dem Alkohol. Jetzt klebt man den Dichtgummi sauber in die Schiene. In der Regel zwei Lagen. Ganz wichtig, der Gummi muß am Stück sein!

Anschließend wickelt man an den Aussenseiten zwei bis drei Runden Leukosilk. Nebeneinander, nicht aufeinander.

Es geht auch mit normalem Tesa, wie hier, das ist aber nicht ganz so haltbar.

Es sollte sehr sorgfältig gearbeitet werden damit das eingeklebte Material auch dort bleibt wo es ist und nicht aus Versehen in der Maschine landet.

 

Wie immer übernehmen wir keine Haftung für etwaige Schäden, die durch falsche Handhabung entstehen.

 

Strickmaschinentechniker empfehlen natürlich die originale Schiene zu verwenden.

 

Ach ja, noch was...
Wenn ihr die Schiene wieder einbaut denkt daran, Nadeln mit dem 1/1 Nadelschieber nach unten drücken und dann die Schiene aufdie Nadel reinschieben sonst ist die Enttäuschung groß Smiley

Sauberkeit

So selbstverstänlich es für uns ist zu duschen, so selbstverständlich sollte es auch sein die Strickmaschine zu reinigen. Flusen, Staub und Öl setzen den armen Dingern derart zu, daß sie unter Umständen ihren Dienst einstellen, so daß nur noch eine teure Reparatur sie wieder zur Funktion bringen kann.

2 von meinen vier Maschinen (Achtung Herdentiere Smiley) sind immer aufgebaut. Werden sie nicht benutz werden, sie mit einem alten Laken abgedeckt damit umherfliegende Fusseln sie nicht unnötig beschmutzen. Bevor sie abgedeckt werden sind sie allerdings grundsätzlich richtig sauber gemacht.
Dazu gehört, daß das Nadelbett mit der Bürste vom Zubehör abgebürstet ist und der Staubsauger zusätzlich darüber hergefallen ist. Die Nadeln sind lt. Anleitung geölt und auch die anderen in der Anleitung angegebenen Schienen sind mit einer leichten Ölschicht bedeckt. Achtung! Nicht so viel Öl verwenden, daß es in die Maschine läuft, denn da sind Kontakte, die mögen das gar nicht!

Wenn ich eine meiner Maschinen für längere Zeit einmotten will ist das Öl meiner Wahl Balistol.

Wer seiner Maschine etwas richtig gutes tun will besorgt sich eine lange dünne Bürste mit der wird dann das Nadelbett von innen gereinigt. Dazu erst die Nadelsperrschiene entfernen und dann in diesen Kanal die Bürste einführen. Unter Drehen hin und her schieben, immer mal wieder ganz herausziehen und den Schmutz der darin hängt entfernen.
Dieser Prozedur unterziehen sich meine Maschinen normalerweise nach jedem zweiten größeren Teil. Wenn eine Wolle stark flust auch schon nach einem Pulli.

saubere Bürste
Bürste nach dem reinigen des Bettes

Dass der Strickschlitten ebenfalls sauber ist versteht sich von selbst. Die ganzen feinen Kläppchen und Federchen sind von Fusseln befreit und frisch geölt. Auf welche Stellen man dabei besonders Wert legen sollte habe ich hier mal etwas hervorgehoben. Alle Kläppchen und Häkchen sind nicht markiert, aber ich denke, man kann erkennen, was gemeint ist.

gereinigter und wieder geölter Schlitten

Zum Ölen verwende ich in der Regel WD40 (Gibts hier). Es hat einen reinigenden und einen pflegenden Effekt. Sollte sich mal etwas verklemmt haben gut mit WD40 einsprühen, etwas weichen lassen und dann bewegen, bewegen, bewegen.

Ist es schon so weit, daß sich am Schlitten nix mehr bewegt bzw. nur seeeeeehr schwer hilft es ihn sorgfältig mit Isopropanol (Gibts hier)einzusprühen. Der löst auch altes Öl und Fett, da sich wie ein Klebstoff verhalten kann. Auch hier gilt gut einsprühen, einwirken lassen und dann bewegen, bewegen, bewegen. Noch nicht all zu lange, haben wir damit eine festsitzende Lochkartenautomatik überreden können ihren Dienst wieder aufzunehmen Smiley Ganz wichtig ist, wenn der Alkohol verflogen ist und sich alles wieder bewegt, die Teile frisch zu ölen. Auch hier nehme ich WD 40.

Bei all der Ölerei aber darauf achten, daß es nicht mit der Nadelsperrschiene in Kontakt kommt. So sehr alle anderen Teile das Öl lieben, die mag das überhaupt nicht haben!

Übrigens, ein schlauer Mensch hat mal gesagt: Mechanik will bewegt werden.
Den Beweis, wie recht er hat, haben wir während eines dreitägigen Workshops bekommen. Eine Freundin, die ihre Maschine nicht ganz so regelmäßig benutz ich wie die meinen, hat ihre zur Verfüngung gestellt. Damit haben wir dann drei Tage gearbeitet. Im Laufe der darauf folgenden Woche kam dann die Frage an mich: Sag mal, kann es sein, daß die Maschine viel leichter läuft als vorher oder bilde ich mir das nur ein? Ja, tut sie!
Deshalb auch die Schlitten, die nicht regelmäßig benutzt werden (bei mir der Lochmusterschlitten) immer mal wieder nehmen und über die Maschine schieben. Wolle muß man dazu gar nicht nehmen, nur die Nadeln in Arbeitstellung und los.
Das gleiche gilt auch für die Einstellungen an den Schlitten. Einfach einmal im Monat hergehen und alles mal durchdrücken und in jeder Einstellung ein paarmal über das Nadelbett schieben.

Justierung der Betten zueinander

Wenn die beiden Nadelbetten nicht mehr miteinander harmonieren und die Nadelsperrschiene ist nicht dafür verantwortlich (was sie in der 95 % aller Fälle ist Smiley) dann ist es möglich, das die Betten nicht mehr im richtigen Abstand zueinander stehen. Kontrollieren kann man das als erstes mal mit der Rückseite des 1/1 Nadelschiebers. Den legt man mit der flachen Seite zweischen die Betten und schiebt ihn nach rechts und links. Schon hat man einen guten Anhaltspunkt, ob die Stellung der Betten verändert werden muß.

Falls die Betten justieren werden müssen, sieht man rechts und links, dort wo
die Halterungen für das Doppelbett sind, jeweils ein kleines
Metallplättchen. Sieht man direkt von vorne drauf stehen sie leicht hinter dem VNB heraus. Jetzt senkt man das Bett ab und guck zwischen die Betten genau nach diesem Plättchen. In der Verlängerung ist eine Mutter zu sehen (am Besten von oben reinsehen) die in einem Langloch läuft.
Mit dem Schlüssel, der der Maschine beiliegt diese Mutter leicht öffnen, dann kann man das Metallplättchen hoch und runter schieben. Beim Bewegen merkt man, daß sich das Bett ebenfalls bewegt. Wenn die Betten in der richtigen Position stehen, die Mutter anziehen und wieder probieren. Unter Umständen sind mehrere Versuche nötig, bis alles richtig sitzt.

Wie man die Betten waagrecht justiert steht übrigens in der Betriebsanleitung vom Doppelbett Smiley

Solltet ihr euch in irgend etwas nicht sicher sein fragt lieber nach!
Für etwaige Schäden, die durch falsche Behandlung entstehen übernehmen wir keinerlei Haftung.

Sicherungswechsel bei der KH 965i

Sicherung kaputt?

Wenn alle Versuche gescheitert sind, Strom auf die Maschine zu bekommen, ist vermutlich die Sicherung kaputt! Dann geht man folgendermaßen vor:

1. Die Computerplatine muss freigelegt werden! Dazu schraubt man den   Zubehörkasten und den Computerdeckel ab und entfernt beides (3 kleine Schrauben: links, in der Mitte neben dem Fadenhalter und rechts)

2.  Der Computer besteht aus zwei grünen Platinen, von denen die linke, kleinere ebenfalls abgeschraubt werden muss. (drei kleine Schrauben)

3.  Nun sieht man das Sicherungsstäbchen, das man aus seiner Halterung löst und durch ein neues ersetzt. (Die Sicherung hat 1 Ampère).

4. Alles wieder anschrauben – und fertig!

Bei Fragen könnt ihr euch gerne an Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-MailRenate wenden.
Vielen Dank für's beschreiben Smiley

Anmerkung von Annie:
Vermutlich funktioniert es bei den KH 930 aufwärts bis zur 965i ähnlich oder gar gleich.  Wer Erfahrungswerte dahingehend hat darf sie uns gerne Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mailmitteilen!

Auch hierfür gilt, solltet ihr euch in irgend etwas nicht sicher sein fragt lieber nach!
Für etwaige Schäden, die durch falsche Behandlung entstehen übernehmen wir keinerlei Haftung.

KX 350 - neue Sperrschiene

Auch der Mittelstricker von Brother, die KX 350, hat so etwas wie eine Nadelsperrschiene. Der Wechsel derselben ist aber etwas aufwändiger als der der anderen Maschinen.

Man benötigt:

    1.   einen mittleren Kreuzschlitzschraubenzieher

    2.   das braune Tesa-Moll Art. Nr. 05459-00047

    3.   Nicht schlecht ist ein Staubsauger in greifbarer Nähe, denn wenn man die Maschine schon einmal soweit auseinandergenommen hat, dann kann

          man auch gleich gründlich reinemachen Smiley

     4.  Außerdem ist von Vorteil eine Dose WD 40 oder Caramba um die Nadelfüße nach der Reinigung gleich wieder frisch ölen.

Um den alten Schaumstoff zu entfernen nimmt man als erstes alle Nadeln, wie im Anleitungsheft beschrieben, aus der Maschine.

Dann legt man diese auf den Bauch und enfernt die Metallplatten mit Hilfe des Schraubenziehers.

Wenn alle Platten entfernt sind, nimmt man die rechten und linken Seitenteile der Maschine ab und entfernt den Schaumstoff.

Jetzt kann man sehen, wieviele Fusseln und Flusen sich im Laufe der Zeit unter Schaumstoff und Platten angesammelt haben.

 

Wenn alles wieder sauber ist, schiebt man das Tesa-Moll mit dem Klebestreifen durch die Maschine. Der Klebestreifen soll dabei nach unten zeigen.

 

Das Tesa-Moll noch nicht abschneiden, sondern an den Seiten etwas überstehen lassen.

Die Metallplatten wieder anschrauben.

Bevor man nun vorsichtig die Nadeln wieder in die Maschine einfügt, sollte man diese gereinigt haben, sprich altes klebriges Öl und Flusen entfernt haben.

Das Einfädeln der Nadeln geht am besten, wenn man die neue Schiene mit zwei Fingern etwas nach unten drückt.

Vorsicht bitte, wenn die Nadeln zurückgezogen werden müssen und nicht geschlossen sind! Sie reissen u. U. die neue Schiene auf.

 

Sind alle Nadeln wieder da, wo sie hingehören, zieht man das Tesa-Moll rechts und links straff, schneidet es auf die richtige Länge und schraubt die Seitenteile der Maschine wieder an.

Noch kurz die Nadelfüße mit einem Tuch einölen und schon schnurrt die Maschine wieder wie ein Kätzchen Smiley.

Natürlich kann man statt des Tesa-Moll problemlos auch das entsprechende Ersatzteil bei einem Händer anfordern. Smiley

Und weil man es ja nicht oft genug sagen kann:
Solltet ihr euch in irgend etwas nicht sicher sein fragt lieber nach!
Für etwaige Schäden, die durch falsche Behandlung entstehen übernehmen wir keinerlei Haftung.

 

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